Mein Bild von Neuseeland bestand bis dato aus traumhaften Bergen, Stränden und für den Menschen defacto ungefählicher Fauna. Denkste. Seit heute ist mir bewusst, dass der Mensch vermutlich doch nicht am Ende der Nahrungskette steht.
Schwer traumatisiert - und vermutlich nie mehr ohne Ängste auf einem Fahrrad sitzend - erzähle ich euch nun von diesem Tag der mein Leben veränderte.
Zur Zeit in Hanmer Springs, South Island, NZ, dachte ich mir des schönen Wetters wegen eine kleine Radtour zu unternehmen. Ein lockerer Hunni (100km) in relativ flachen Terrain standen auf dem Plan. Aus den Bergen kommend, war die erste Hälfte leicht abschüssig, in Kombination mit starkem Rückenwind kommt man da auf einen 40km/h Schnitt. War sehr geil, die Sonne lacht und es gab wenig Verkehr.
Doch plötztlich - Knackwatschn - dasst glaubst der Kopf fliegt da Weg. Ich recht flott, am Aerolenker, grad noch die Heirat mit der Botanik abgewandt. Was zum Geier denk ich mir.. Dreh mich um nix.. Merkwürdig.
Aus dem nix seh ich einen Schatten vor mir auf der Straße und nehme ein lauter "Raaarrr" war, bevor die nächste Watschn ansteht.. Nix Geier. Falke (o.ä.). Warum machen die eigentlich ein Angriffgeräusch? Erinnert mich an "Die Vögel"..
Da mir irgendwo in diesem Zeitfenster mein Pulsmesser nix mehr anzeigt.. Hätte ich eher auf Geier getippt..
Ich dreh mich um und erkenne den Feind. Wohl gemerkt, ich pedaliere noch immer wie böse und schaue nach hinten!! Naja, Schrecksekunden. Hat mich dieser Drecks-Falke doch tatsächlich als Beute definiert.
Aber nicht dass du glaubst damit wärs aus. Nein, alle guten Dinge sind Drei. Übrigens, Gegenverkehr hab ich auch mittlerweile, bei ca. 30km/h. Die lachen sich vermutlich nen Ast ab.
Also schau ich nach hinten und sehe wie das Mistding noch einen Angriff vorbereitet. Ich fühle mich wie ein Hase auf offenem Feld, meine Augen stehen an den Brillen an und wachle mit den Armen hin und her. Also, eigentlich nur mit einem, weil Schwerpunkt durch Aerolenker irgendwo übern Vorderrad und ohne Hände am Lenker.. Sturz vorprogrammiert. Schlangenlinien fahre ich sowieso.
Und die Dinger sind recht schnell. Nicht das glaubs das macht leise klopf wenn es versucht den Helm vom Kopf zu reissen. Energie und Quadrat der Geschwindigkeit resultiert in einem ganz schönen Klatsch.
Also kurz vom Aufsetzen dreh ich mich wieder um und Zieh den Kopf ein wie eine Schildkröte ( also mein Rucksack ist halt der Panzer). Noch mal am Watschbaum gerüttelt und das Ding lässt endlich von einem ab.
Also, ich muss sagen, den Rückweg hab ich mir umgeroutet, das jeder Vogel hier nun ein Zusammenzucken auslöst muss man ja nicht gesondert erwähnen. Und es gibt viele Vögel hier..
Zur bildlichen Darstellung der Situation:
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